+++ Haitian International und das Institut für Kunststoffverarbeitung in Aachen haben vereinbart, im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes alternative Möglichkeiten für Plastifiziereinheiten zu erarbeiten und dabei völlig neue Ansätze zu suchen. Primäre Ziele sind Energie- und Materialeinsparung und die Erschließung neuer Anwendungsbereiche. Projektstart war im August 2019 +++
Düsseldorf – Haitian International, eines der weltweit führenden Unternehmen in der Forschung und Entwicklung sowie in der Herstellung moderner Spritzgießtechnologie, hat gemeinsam mit dem Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen ein spannendes Forschungsprojekt initiiert, um die Thematik des Plastifizierens „neu zu denken“.
Das IKV steht für wissenschaftliche und praxisorientierte Forschung und ist europaweit führend auf dem Gebiet der Kunststofftechnik. Rund 300 Mitarbeiter, darunter 80 Wissenschaftler und 180 studentische Hilfskräfte, erarbeiten aus einem ganzheitlichen Ansatz heraus neue Lösungen für die Kunststofftechnik der Zukunft.
Prof. Helmar Franz, Mitglied im Aufsichtsrat von Haitian International, und Prof. Dr.-Ing. Christian Hopmann, Leiter des IKV, haben das vielversprechende Forschungsprojekt auf den Weg gebracht und sind fortlaufend involviert.
Das Plastifizieren hat in den Augen beider Initiatoren enormes Entwicklungspotenzial. Einerseits hat die Materialaufbereitung erheblichen Einfluss auf die Teilequalität (Stichwort Homogenität), zweitens stellt sie eine der komplexesten mechanischen Komponenten dar (Stichwort Ressourceneinsparung). „Je nach Anwendung liegen ca. 50 % des gesamten Energieverbrauches beim Spritzgießen im Plastifizierprozess, manchmal sind es deutlich mehr“, sagt Dipl.-Ing. Gao, Leiter des Projektes und Deputy Director des R&D bei Haitian International.
Hauptziele des gemeinsamen F&E-Projektes sind demnach, Energiekosten und Ressourcen beim Plastifizieren einzusparen, die Verarbeitbarkeit von bestehenden und neuen Kunststoffen zu verbessern sowie die Verarbeitbarkeit von Compounds zu vereinfachen bzw. überhaupt erst zu ermöglichen und damit ganz neue Anwendungsgebiete für die Spritzgießtechnik zu erschließen.
Daher geht es nicht nur um Optimierung, sondern um die Entwicklung völlig neuer Konzepte. „Dies ist aus unserer Sicht zwingend notwendig, um die nun schon mehr als 60 Jahre bestehende Schneckenplastifizierung zu ergänzen oder vielleicht sogar ganz abzulösen. Das ist ein hoher Anspruch und wir werden sehen was dabei herauskommt, aber wir alle gemeinsam, Haitian International und IKV, sind der Meinung es ist höchste Zeit, das zu versuchen“, sagt Prof. Franz, und weiter: „Wir sehen das IKV als besten möglichen Partner weltweit, um das Zukunftsthema Plastifizieren entschieden voranzubringen. Ganz besonders freut es uns, dass Herr Prof. Dr. Hopmann für dieses Projekt zu gewinnen und begeistern war.“
Die Aufgaben sind klar verteilt, die Projektarbeit verläuft über drei Stufen. Nachdem sich das IKV-Team unter der Projektleitung von Dr.-Ing. Malte Röbig, Abteilungsleiter Spritzgießen, zunächst auf die Analyse samt Schlussfolgerungen konzentriert, erfolgt im Anschluss die gemeinschaftliche Konzept- und Konstruktionsphase. In der Realisierungsphase mit Prototypen und Erprobungen ist wiederum das F&E-Team von Haitian International stärker gefragt.
Prof. Dr.-Ing. Christian Hopmann, Leiter des Instituts für Kunststoffverarbeitung: „Für uns ist das Projekt eine spannende Herausforderung, an der Verbesserung von grundlegenden Prinzipien der Spritzgießtechnik mitzuwirken. Wir freuen uns auf eine kreative Zusammenarbeit mit den Ingenieuren von Haitian International und sind hoch motiviert, innovative Ansätze zu erarbeiten.“
Von links: Prof. Helmar Franz, Prof. Dr.-Ing. Christian Hopmann, Zhang Jianming